MMA-Coach Jamie Vaughn

Suizidversuch beim Schiesstraining

Jamie Vaughn
Er hatte die Waffe schon am Mund, doch es machte nur «Klick». Erfolg und Geld hatten den MMA-Coach nicht glücklich gemacht. «Ich fiel als gebrochener Mann auf die Knie – aber ich stand als Kind Gottes wieder auf.»

Jamie Vaughn wurde kurz nach seiner Geburt von seinen Eltern verlassen und von seinen Grosseltern adoptiert. Schon in jungen Jahren fand er in den Kampfkünsten Selbstwertgefühl und Kontrolle über sein Leben. «Ich habe zugelassen, dass das meine Identität formt, weil ich keine hatte. Ich bin ohne Vater aufgewachsen, ohne männliche Bezugsperson. Dieses Gefühl, von meinen Eltern verlassen zu sein, vor allem von meinem Vater, tat weh. Warum liebt er mich nicht? Warum akzeptiert er mich nicht?»

Durch Erfolg definiert

Seine Grosseltern brachten ihn in die Kirche, aber seine wahre Identität und Bestimmung fand er im Dojo. Sein unermüdlicher Einsatz führte zu einer erfolgreichen Karriere als MMA-Trainer und schliesslich zur Aufnahme in die «U.S. Martial Arts Hall of Fame». «Ich habe mich über meinen Erfolg definiert, egal was es war», sagt Jamie.

«Aber jedes Mal, wenn ich erreicht hatte, was ich wollte, war es nie genug. Ich war immer auf der Suche nach etwas Neuem. Ich konnte nie erfolgreich genug sein, nie genug Geld auf dem Konto haben. Ich hatte alles, was ich mir je gewünscht hatte – Sicherheit, Wohlstand – und doch, als meine Welt zusammenbrach, war all das nichts mehr wert.»

Verzweifelter Anruf

Jamies Leben geriet 2011 aus den Fugen, als seine seit langem herzkranke Frau Amanda ihn bat, den Notarzt zu rufen. «Ich sprach gerade mit dem Rettungsdienst, als sie plötzlich über mir zusammenbrach. Ich hielt das Telefon in der einen Hand und versuchte, sie mit der anderen wiederzubeleben.»

Ihre Tochter stand daneben. «Sie hielt die Bibel ihrer Mutter und betete verzweifelt zu Gott, ihr Leben zu retten. Aber so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte meine eigene Frau nicht retten. Ich konnte meine Tochter nicht vor diesem Schmerz bewahren. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich keine Kontrolle mehr hatte.»

In seinen Armen verstorben

Amanda starb in seinen Armen – und mit ihr zerbrach seine Illusion von Kontrolle. Im folgenden Jahr betäubte Jamie seinen Schmerz mit Alkohol und verschreibungspflichtigen Medikamenten. «Ich war so abhängig davon, dass ich zu jemandem wurde, der ich nie sein wollte. Ich erkannte mich selbst nicht mehr. Tagsüber war ich Mentor für meine Kampfsportschüler, Coach für meine Kämpfer. Aber nachts? Da wusste ich nicht mehr, wer ich war. Und das Schlimmste war: Ich hatte keine Ahnung, wie ich da rauskommen sollte.»

Er führte ein Doppelleben und versuchte, seine Sucht zu verbergen – bis er eines Tages beim Schiesstraining auf seinem Grundstück von Schuldgefühlen übermannt wurde. «Schau dich an: Du glaubst, du kannst alle täuschen, aber du bist ein Versager. Du bist ein Alkoholiker, ein Süchtiger. Du bist nichts wert», dachte er über sich selbst.

Waffe am Mund

Jamie erinnert sich: «Und in dem Moment dachte ich: Ja, es stimmt, ich bin ein Wrack. Ein Versager. Ich sollte gar nicht hier sein. Also nahm ich die Waffe, hielt sie mir an den Mund und drückte ab. Aber es machte nur 'klick'. Und in dem Moment ist etwas in mir passiert. Ich wusste auf einmal: Ich will nicht sterben. Ich fiel auf die Knie und habe zum ersten Mal wirklich mit Gott gesprochen. Ich sagte: Gott, ich bin ein Wrack. Ein totales Chaos. Ich weiss nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Aber wenn du noch etwas damit anfangen kannst, dann gehört es dir. Denn so kann ich nicht mehr weiterleben.'»

Jamie berichtet, Gott sei ihm in diesem Moment der Kapitulation begegnet. «Ich fiel als gebrochener Mann auf die Knie – aber ich stand als Kind Gottes wieder auf. Friede durchströmte mich, Freude erfüllte mich. Ich kann es nicht erklären, es war mehr als nur ein Gefühl. Ich hatte Religion erfahren, aber nicht den Heiligen Geist. In diesem Augenblick schenkte mir Gott das wahre Leben.»

Wie durch ein Wunder verschont

Als er die Waffe entleerte, löste sich doch noch ein Schuss. Für Jamie war das ein Zeichen: Gott hatte ihn auf wunderbare Weise verschont.

An diesem Tag fand er die Freiheit – und eine neue Identität in Christus. «Plötzlich wurde alles lebendig. Als ich anfing, mit Gott zu gehen, fielen nach und nach die alten Fesseln von mir ab. Ich erkannte, dass ich das, wonach ich mein Leben lang gesucht hatte, nur in ihm finden konnte. Alles andere war eine Fälschung – aber das hier war echt. Es gab kein Zurück mehr für mich. Gott gab mir eine neue Bestimmung, neue Sehnsüchte. Ich schätze alles, was mir die Kampfkünste gegeben haben, aber mein Herz schlägt jetzt für Gott.»

Für immer bei «Abba»

Heute ist Jamie Vaughn wieder verheiratet und arbeitet vollzeitlich, um anderen zu helfen, Frieden, Sinn und Identität in Jesus Christus zu finden. «Wenn du wahren Frieden willst, musst du Jesus begegnen. Er ist der Friedefürst. Aber es reicht nicht, von ihm zu wissen – du musst ihm vertrauen, ihm gehorchen und mit ihm gehen.»

Und weiter: «In ihm habe ich gefunden, was ich mein Leben lang gesucht habe. Er ist wirklich mein Vater. Wenn ich bete, sage ich 'Abba' – Papa. Und das habe ich in ihm gefunden. Ich will nirgendwo anders sein. Ich bleibe hier – für immer.»

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Datum: 04.03.2025
Autor: CBN / Daniel Gerber
Quelle: CBN / Übersetzung: Livenet

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